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Innenansichten von Bali

Es soll Balibesucher geben, die auf ihrer Reise lediglich den Flughafen, ihr Resort, die Strände im Süden und dann wieder den Flughafen sehen. Dabei wären sie gut beraten, ihre retortenmäßigen Wohlfühloasen auch einmal zu verlassen. Denn Balis sehenswürdige Plätze beschränken sich nicht nur auf wenige Küstenabschnitte,  sondern übersähen die ganze Insel. Dass die meisten Besucher einen Großteil der Insel links liegen lassen, ist zwar schade für sie selbst, für die Insel aber und deren Bewohner vielleicht auch von Vorteil.

Ebenso für den kleineren Teil der Baliurlauber, die die Küste verlassen und sich sozusagen auf  Innenansichten von Bali im doppelten Sinne einlassen. Sie haben die Chance abseits der Touristenzentren wunderschöne, durch Vulkane geprägte Natur und faszinierende Kultur zu erleben und freundlich aufgeschlossenen Leuten zu begegnen. Und hier und da kann man auch heute noch ein Gefühl davon bekommen, wie es auf Bali ausgesehen haben muss, bevor die ersten Touristenscharen hier ankamen.

Solche Innenansichten von Bali erlebten wir in der letzen Woche sowohl in und um Ubud, dem kulturellen Herz der Insel und an dem Vulkan Gunung Batur. Und erstmals waren wir seit über zwei Monaten nicht nur zu dritt unterwegs, sondern zu fünft. Mika freute sich über Oma und Opa und seine Eltern über etwas „Betreuungsunterstützung“. Und so genossen wir in Ubud unsere tolle Unterkunft fernab jeden Lärms inmitten von üppigem Grün. Nicht weit entfernt begannen die Reisterassen, die zum Spazieren einluden. Das Städtchen Ubud selbst ist bekannt für seine Handwerker, Künstler und deren Geschäfte und ebenso für den „Monkey forest“, ein Stück geschützter tropischer Regenwald, in dem Horden von Affen auf die Fütterung durch die Besucher warten.

Auch die Gengend um den den Vulkan Gunung Batur und die kühleren Temperaturen dort oben luden zum Wandern und Spazieren ein. Schon um vier Uhr in der früh (Mika und Mama durften natürlich ausschlafen) ging es noch im Dunkeln hinauf auf den Vulkan. Nach Kräftezehrendem Aufstieg erreichten wir pünktlich zum Sonnenaufgang den Gipfel und durften eine grandiose Aussicht genießen. Der tägliche Besuch in den „Hot Springs“ mit seinem vom Vulkan erwärmten Wasser sorgten für die nötige Entgspannung.

Achja: Auf die Weltmeisterschaft mussten wir hier auch nicht verzichten. Dafür sind die Balinesen doch zu Fußballverrückt. Nur das Aufstehen mitten in der Nacht und die Tage nach den Spielen waren ganz schön hart.