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Reizende Stadt und riesige Höhlen

Bei all den fasziniereden und exotischen Seiten haben asiatische Städte, insbesodere die Großstädte, natürlich auch ihre Schattenseiten: Dazu gehören bespielsweise viele Bausünden, zuviel Verkehr und daraus resultierend zuviel Lärm und schlechte Luft. Die Stadt Hoi An, in der wir einige Tage verbrachten, stellt allerdings eine erfreuliche Ausnahme dar. Deren Altstadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, ist für den Verkehr gesperrt, die alten Häuser wurden erhalten bzw. restauriert und sind eben nicht wie andernorts hässlichen Betonbauten zum Opfer gefallen. Die Verantwortlichen und Einwohner von Hoi An haben also verstanden, ihr Potenzial zu bewahren und nicht Stück für Stück zu zerstören, was in Vietnam leider noch eine Ausnahme ist.
Wir ließen uns in der Nähe der Altstadt nieder, sodass wir am Morgen und gegen Abend problemlos die Sehenswürdigkeiten, die Einkaufsmöglichkeiten und leckeren Essenstände zu Fuß erreichen konnten. Da es mittags für jegliche Aktivitäten zu heiß war, hielten wir uns zu dieser Zeit eher an unserem schönen Hotelpool auf. Vor allem am Abend, wenn die Straßen von unzähligen Laternen und bunten Lampen beleuchtet werden, strahlt Hoi An in ganz besonderem Glanz.
Die Eisenbahn brachte uns danach über eine besonders reizvolle Strecke an einen ebenso reizvollen Ort: Den Phong Nha Nationalpark. Sehenswert sind hier vor allem die Kalksteinhöhlen. Viele wurden erst vor wenigen Jahren entdeckt und haben unvorstellbare Ausmaße. 2009 fand man hier auch die Son Doong Höhle, die seither als die größte Höhle der Welt gilt: 9 km lang mit Hallen von über 150 Meter Höhe und Breite. Sie ist zwar nur Wissenschaftlern zugänglich, doch die zugänglichen Höhlen stehen in ihren Ausmaßen nicht viel nach und warten ebenso mit kirchturmhohen Tropfsteinen und Kalksteinformationen und in verschiedensten Farben und Formen auf, die wir auf mehreren Touren bewundern konnten. Untergebracht sind wir im Moment im „Phong Nha Farmstay“, einem Hostel inmitten von Reisfeldern, in dem sich Reisende aus aller Herren Länder treffen und die am Abend zusammen mit den Einheimischen für eine gesellige Stimmung sorgen.