Auf unseren Reisen in den letzten Jahren haben wir immer wieder kleine und kleinste Inseln besucht, um dort ein paar friedliche und entspannte Tage zu verbringen.
Und es ist tatsächlich kein Klischee aus Reiseprospekten, dass das Leben für die Inselbewohner seinen ganz eigenen Rhythmus geht. Und wennn sie sich denn darauf einlassen, gilt gleiches auch für
die Besucher. Gelingt einem das, dann fühlt man sich ganz schnell heimisch, verliebt sich ein wenig in die Insel und der Abschied fällt dann auch nicht ganz leicht.
Solch ein kleines „Inselglück auf Zeit“ verbrachten wir letzte Woche auf Con Dao, einer Insel etwa eine Flugstunde vor der Küste Vietnams. Mit seinem Strand direkt vor dem schattigen Garten haben
wir mit dem „Camping Con Dao Resort“ eine optimale Familienbleibe gefunden, um uns dem Müßiggang hinzugeben: Morgens und abends mit Mika baden, Obst
einkaufen auf dem farbenfrohen Markt, Mango-Smoothie trinken, erste Essensversuche mit Mika versuchen und kleine Inseltouren mit dem Roller zu den schönsten Ecken der Insel unternehmen (Manduka
machts möglich!). Auch das Tauchen und Schnorcheln an den farbenfrohen Riffen darf an solch einem Ort natürlich nicht fehlen.
Vietnamesen sind an sich schon sehr herzlich. Aber auf Con Dao sind sie noch herzlicher.
So kam es beispielsweise, dass wir jedes Frühstück und jedes Abendessen ungestört einnehmen konnten, da Mika auf irgendwelchen Armen umhergetragen wurde, dabei wechselweise für zehn Minuten in
der Küche verschwand oder über die Straße getragen wurde. Auf Mika war dabei immer Verlass. Wenn es ihm zuviel wurde, meldete er sich mit lautstarkem Gebrüll zu Wort, was eine sofortige Rückgabe
unseres Sohnes veranlasste. Für den Fall, dass der Weg zu weit war, wurde er auch schon mal mit dem Roller zurückgebracht.
Zu einem ganz besonderen kulinarischen Genuss kamen wir, als uns einige schon etwas angeheiterte Männer zu ihrem Abendessen an der Straßenecke einluden. Neben Bier und Schnaps wurden uns auf den
ersten Blick gewöhnlich aussehende gekochte Eier angeboten. Beim Öffnen stellte sich allerdings heraus, dass darin ein schon halb augebrütetes Kücken befand, dass im Ei gekocht wurde. Der Anstand
verlangte natürlich ein vollständiges Aufessen. Auf einer Reise hat man manchmal auch harte Prüfungen zu bestehen :-) Aber Gott sei Dank gibt es auch für europaische Gaumen richtig köstliches
vietnamesisches Essen.